Umsetzung Wolfsmanagement-Äußerungen der Bundesumweltministerin im
Deutschlandfunk
Sehr geehrte Damen und Herren,
Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat sich in einem Interview mit dem Deutschlandfunk
vom 02. Juni zu den Möglichkeiten des Tötens von auffälligen Wölfen geäußert
(https://share.deutschlandradio.de/dlf-audiothek-audioteilen.
3265.de.html?mdm:audio_id=dira_DLF_f4a8b040).
Darin stellte sie klar, dass es schon jetzt möglich sei, auffällige Wölfe zu schießen, wenn
der Herdenschutz nicht zumutbar ist, also zu hohe wirtschaftliche Belastungen nach sich
ziehen würde – beispielweise in Deich- oder Almregionen. Zum Schutz der Herdentiere
müsse dies dann angewendet werden. Bei Rissvorfällen könnten solange Wölfe aus einem
Rudel geschossen werden, bis der wirtschaftliche Schaden aufhöre. Diese Gesetzeslage
müsse gemeinsam vor Ort angewendet und umgesetzt werden. Die Landesjägerschaft
Niedersachsen nimmt diese Äußerungen wohlwollend zur Kenntnis.
Klar ist aber auch, dass Bundesumweltministerin Lemke hier genau das Verfahren
beschreibt, das in Niedersachsen unter dem ehemaligen Niedersächsischen
Umweltminister Olaf Lies, bereits sechsmal erfolgreich angewendet wurde – die Entnahme
nach Artikel 16 der FFH-Richtlinie.
Diese Abschüsse wurden von dem damaligen umweltpolitischen Sprecher der Fraktion
Bündnis90/Die Grünen im Niedersächsischen Landtag und heutigem Niedersächsischen
Umweltminister, Christian Meyer, regelmäßig heftig kritisiert und in Frage gestellt.
Die Landesjägerschaft Niedersachsen erwartet, dass Niedersachsens Umweltminister
Christian Meyer nun auf Basis der von seiner Parteikollegin erfolgten rechtlichen
Klarstellung endlich wieder zu dem pragmatischen Weg seines Amtsvorgängers
zurückkehrt. Darüber hinaus fordern wir die Umsetzung des im Koalitionsvertrags des
Bundes und auch des Landes hinterlegten Passus, ein europarechtskonformes, regional
differenziertes Management zu ermöglichen.
Inwieweit eine Umsetzung in Niedersachsen nun tatsächlich erfolgt, bleibt abzuwarten.
Mit freundlichen Grüßen
und Waidmannsheil
Dammann-Tamke
Präsident
Rundschreiben LJN